Sternenkind

Mein Sternenkind hätte heute Einschulung gehabt

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Heike Zimmermann erzählt uns am 17.09.2015. Nun, ich muss aber im Jahr 2006, bei meinem 1. Sohn anfangen. Ich kann nicht nur über mein Sternenkind erzählen.

Die SSW war gewollt und es hat super schnell geklappt. Alles prima, bis wir nochmal Urlaub zu Zweit machen wollten. In der 26.SSW wollten wir aber innerhalb Deutschland bleiben und fuhren an die Nordsee. Dort bekam ich vorzeitige Wehen und lag noch 2 Wochen länger als der Urlaub geplant war stationär. Mit viel Medikamenten wurden wir dann entlassen und pflegten uns 3 Monate lang brav liegend und mit bangen Gefühlen auf dem Sofa. Hendrik kam in der 38.SSW per Kaiserschnitt auf die Welt, da die Herztöne während der Geburt ermüdeten. Ich wollte nicht abwarten wie es sich entwickelt‘ (Arzt-Ton) und bestand nach der unsrigen Vorgeschichte auf den KS. Er kam gesund und munter zur Welt.

3 Jahre später war ich wieder Schwanger. Mit unserem Däumling.

Es verlief auch diese SSW erstmal ohne Auffälligkeiten. Hendrik freute sich riesig auf sein Geschwisterchen. Er freute sich auf die Termine beim Arzt, denn da gabs ‚Baby-Fernsehen‘! An unserem Hochzeitstag war der nächste. Beim U-Schall hatte ich plötzlich ein ganz komisches Gefühl. Der Arzt guckte so seltsam und bevor er es aussprach, wusste ich es schon. Es war kein Herzschlag mehr zu sehen. Dieses kleine pulsierende Pünktchen fehlte. Die Arzthelferin kümmerte sich sofort um meinen Jungen, während ich per Handy meinen Mann anrief und im nur sagen konnte, das Baby sei tot. Die Ausschabung war für den nächsten Tag angesetzt und meine Mutter konnte am selben Tag noch anreisen um aufzupassen.

Auf dem Weg zum Op konnte ich nur noch weinen, ich hatte die Hände auf dem Bauch und redete mit meinem Kind. Es war die 18. SSW.

Meine Schwester, kirchlich sehr aktiv, hat mir in dieser Zeit sehr geholfen. Sie hat im Internet recherchiert und nach Hilfe-Foren gesucht, mit mir eine Kerze gebastelt und viel zugehört. Danke, Anja! Was das ganze noch schlimmer macht, das wir 4 schwangere Freundinnen waren…deren Kids alle heute Einschulung hatten.

Nun jährt sich der Tag wieder, aber ein Hochzeitstag ist es irgendwie auch nicht mehr.

Unser Däumling ist ein Mädchen und immer bei uns. Hendrik weiss alles und erinnert sich. Sie sollte aber nicht das letzte Baby in mir sein. Und ich wurde wieder schnell schwanger. Nach 2 unglücklichen SS war ich nun unter engerer Beobachtung beim Doc. Und dann kam bei der Organ-U-Schalluntersuchung raus, dass der kleine nur 1 Niere hat und die womöglich nicht richtig arbeitet. Das Fruchtwasser war reichlich. Beim Spezialisten sollte dann auch noch ein Herzklappenfehler dazu kommen. Während ich diese Diagnosen bekam, lag ich mit meinem Hendrik im Krankenhaus – NotOp wegen Blinddarmdurchbruch. Mit knapp 3,5 J. Für mich war eine Welt zusammen gebrochen. Es sollte sich erst bei/nach der Geburt rausstellen, ob die Herzklappe arbeitet und ob die Niere funktioniert. Ansonsten wäre er nicht lebensfähig. An diesem Tag bekam Kilian seinen Namen. Wir waren uns noch unsicher , doch ich musste ihm jetzt unbedingt einen Namen geben. In den entsprechenden Bücher stöberte ich und stieß auf Kilian, der Kämpfer. Ich klappte das Buch zu und mir ging es besser. Das war er, ein Kämpfer. Er musste kämpfen. Der Namen sollte ihm und uns Kraft geben.

Unter Beisein von Nephrologen und Kardiologen wurde Kilian dann in der 38.SSW per Kaiserschnitt geholt. Der Pfarrer war in Rufbereitschaft. Wenn die Herzklappe nicht tut was sie soll, die Niere arbeitet, würde man ihn sofort zur OP nach München fliegen. Unser kleiner Kämpfer nieste mir ins Gesicht, bevor er mit meinem Mann und gefühlten tausend Ärzten verschwand. Ich weis nicht, wie lange es dauerte, ich lag noch auf dem OPTisch, kam mein Mann mit Kilian zurück. Alles sei gut. Die Niere arbeitet und die Herzklappe hat einen Rückfluss, der erstmal nur beobachtet werden muss. Wunder geschehen immer wieder.

Kilian ist jetzt 5 und hat Power für zwei. Manchmal denke ich, dass etwas von unserem Däumling übergesprungen ist und hier auf der Erde bleiben sollte.

Ich denke jeden Tag an sie, wenn ich seine Energie und Ausdauer bestaune. Die Niere arbeitet prima und der Rückfluss wird mit jeder Kontrolle weniger.

Nun war ich 3 x schwanger und hatte keine schöne SS.

Aber ich habe nun zwei tolle Jungs auf Erden und ein wunderhübsches Sternenmädchen im Herzen. „

geschrieben von Heike Zimmermann

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„Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir sehen wollen.“

– Mutter. Selbstständig. Designer. ITler. Redaktion. Ehrenamt. –