Eltern berichten vom kurzen Leben des kleinen Sohn Philipp

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Nachdem unsere 2 Söhne Clemens und Niklas ( 5 und 4 Jahre). schon recht selbständig waren wollte ich noch einmal ein Baby. Nach langen und zähen Überredungen war mein Mann dann doch einverstanden und so hielt ich im Nov. 05 einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen.

Meine Freude war riesig groß. Ich dachte mir jetzt kann alles nur noch gut gehen. Nachdem unser zweites Kind Niklas ja schwer krank zur Welt kam und wir eigentlich bis vor 1/2 Jahr nicht wussten wie es ausgeht (genaueres könnt ihr unter Geschwister lesen) dachte ich mir, das ist jetzt die Belohnung.

Die Schwangerschaft von Philipp verlief ohne große Probleme. Als ich mit meiner Freundin und deren Kinder (Plus meine) auf Bazora (Ferienhütte bei uns in der Nähe) in den Urlaub fuhr war alles Ok. Nur am 2 Tag bekam ich morgens um 6 Uhr Wehen, na sauber dachte ich aber die gehen wieder. Leider war dem nicht so und so fuhr ich mit dem Auto nach Feldkirch ins Spital um mich untersuchen zu lassen, natürlich in der Hoffnung wieder auf die Hütte zurückzukehren können. Aber dem war nicht so, die Ärztin meinte naja all 5 min Wehen da müsse ich nach Bregenz denn dort ist alles für den Kaiserschnitt geplant. Also fuhr ich mit dem Auto nach Bregenz ( 3/4 Stunde). Dort angekommen hat man die ganzen Untersuchungen gemacht und gemeint ich könne vielleicht wieder nach Hause.

teddy

Ich Eberle Martha und mein Mann Kurt wollen euch das kurze Leben von unserem kleinen Sohn Philipp beschreiben

Als mein Mann dann anrief um zu fragen „wie wo und was“ ist mir die Fruchtblase geplatzt, also da bleiben. Vom Spital aus habe ich dann herumtelefoniert wer meine beiden Jungs von der Hütte holt. Das alles war am Dienstag. Die Ärzte entschieden sich dann am Mittwoch um 11 Uhr den Kaiserschnitt zu machen. Ich hatte die ganze Nacht Wehen und Philipp turnte in meinem Bauch so wild wie noch nie. Mein Mann kam dann am Mittwoch um 9 Uhr ins Spital und um 10Uhr 45 wurde ich in den OP. geschoben. Da ich vorher 2 schwere Geburten hatte wollte ich unbedingt einen Kaiserschnitt. Ja und um 11Uhr 04 war dann unser kleiner Philipp mit 2460g und 47cm da. Da er in der 36 Woche auf die Welt kam und etwas Sauerstoffmangel hatte legte man ihn in den Brutkasten. Mich schob man zuerst in den Aufwachraum und nach ca. 1/2 Stunde durfte ich ins Zimmer. Meine Eltern und meine Schwester sind dann gegen Abend mit meinen beiden Jungs vorbei gekommen, konnten ihn aber nicht anschauen da er auf Intensiv lag. Als ich Abends um ca. 19 Uhr endlich meine Füße wieder spürte hat man mich mit dem Rollstuhl zu Philipp gebracht. Da meine Narbe noch so schmerzte bin ich bald wieder zurück auf das Zimmer gegangen. Am nächsten Morgen (Donnerstag ,14.7) hat man mich um 7 Uhr wieder mit dem Rollstuhl zu Philipp gefahren, da konnte ich schon etwas länger bleiben. Als ich wieder im Zimmer war bin ich eine Weile gelegen und danach bin ich schon selber zu ihm gelaufen. Am späten Nachmittag kam dann Kurt zu uns und wir sind immer wieder zu Philipp gegangen. Als er dann um 20 Uhr gehen wollte hatte Philipp plötzlich eine Kanüle im Kopf, auf unsere Frage was los sei kam die Antwort vom Arzt, nichts schlimmes wir sind am untersuchen. Ok dachten wir, Kurt ist dann nach Hause gefahren und ich habe mich ins Bett gelegt, bin noch 2-3 mal zu Philipp, bekam aber keine Antwort von den Ärzten.
Um 00 Uhr hat mich dann die Schwester geweckt und gesagt der Doktor wolle mit mir sprechen. Als er mich dann aufklärte dass er nicht mehr weiter wüsste und Philipp gerne nach Feldkirch (nächst größeres Spital) verlegen würde sagte ich O.k, dann fahre ich morgen eben nach Feldkirch. (da ich mit unserem 2 Sohn 1,5 Monate in Innsbruck war, war das nicht so schlimm für mich)


Die Schwester wollte dass ich meinen Mann sofort anrufe damit er ins Spital kommt. Er wollte Philipp noch einmal sehen aber ich dachte er ist schon unterwegs somit haben wir uns schlafen gelegt. Als um 2 Uhr der Arzt wieder kam bin ich schon erschrocken. Er hat uns dann eben aufgeklärt das es Philipp soooo schlecht ginge und das Notarztteam nichts mehr machen könne, Er fragte uns dann ganz behutsam ob wir unseren Sohn zum Sterben aus dem Inkubator nehmen möchten ,in mir lief alles wie ein Film ab ganz mechanisch sagte ich ja klar was für eine blöde Frage. Eine Krankenschwester kam noch und fragte ob wir Philipp Nottaufen möchten. Ja klar. Somit wurde unser Sohn noch getauft. Der Krankenhauspfarrer kam leider zu spät. Danach hat man mir Philipp in den Arm gelegt und er hat mit einem Lächeln im Gesicht die reise zu den Engel angetreten. Wir sind uns sicher das er keine Schmerzen hatte da er nicht einmal aufgewacht ist. Er hat also hinübergeschlafen. Ich bin fast zusammengebrochen. Die Ärzte erlaubten uns dann Philipp mit ins Zimmer zu nehmen, dort hatten wir so lange Zeit wie wir wollten um uns von ihm zu verabschieden. Meine Mama ist sogar gekommen, mein Vater konnte nicht da er auf die Jungs aufpassen musste.
Wir hatten Philipp bis 4 Uhr Morgens bei uns und haben ihn dann zu den Ärzten gebracht. Die Ärzte sind in der Zwischenzeit einmal zu uns gekommen und haben gefragt ob wir Philipp Obduzieren lassen. Mein Mann und meine Mama sagten zuerst nein und ich ja. Die Ärzte sagten dann es wäre auch für sie wichtig da sie gar nicht wissen an was Philipp so plötzlich verstorben ist. So sagten wir ja. Am nächsten Morgen (14.7) wussten wir dann schon das die Aorta missgebildet war.
Es kamen dann auch jede menge Frauen zu mir ins Spital mein Mann durfte auch die ganze Zeit bei mir bleiben, wir bekamen ein Einzelzimmer und hatten so viel Zeit für uns. Am Sa. (15) durfte ich vom Spital aus in die Stadt um Schwarze Kleidung zu kaufen. Wir haben auch vom Krankenhaus schon einen Teil des Auferstehungsgottesdienst und der Beerdigung vorbereitet.

Am So (16) durfte ich das Spital schon verlassen. Am Sonntag, Abend ist der Bestatter noch zu uns gekommen und hat mit uns alles besprochen Todesanzeige, Wann der Auferstehungsgottesdienst, Beerdigung etc. stattfinden soll. Wir waren uns dann schnell einig das am Dienstag, Abend der Auferstehungsgottesdienst und am Mittwoch die Beerdigung im kleinen Familienkreis stattfinden soll. Somit sind wir am Montag mit den Jungs nach Krumbach ( nächste Gemeinde) gefahren und haben Blumen für den Sarg bestellt. Die Kinder haben ihre Herzen selber gestaltet.
Alles über Philipps Beerdigung könnt ihr unter Beerdigung lesen.
Aber bitte berücksichtigt das bei den Fotos leider nur Fotos von Philipp sind als er schon Tod ist, bei den Fotos Beerdigung sind natürlich auch Fotos vom Sarg.
Ein paar Wochen nach Philipps Beerdigung haben wir das Ergebniss seiner Obduktion bekommen.


Somit stand fest das Philipp überhaupt keine Überlebensschancen gehabt hätte.
Da das Krankheitsbild auch zu dem Krankheitsbild von Niklas passt( Geschichte Niklas) mussten wir eine Genuntersuchung in Innsbruck machen. Die Ärztin war sehr einfühlsam und erklärte uns alles ganz genau. Sie meinte zu 99% wird es ein Genfehler sein und wir sollten kein Kind mehr bekommen. Das hat mir noch einmal den Boden unter den Füßen weggezogen, wünschte ich mir doch nichts sehnlicher als ein Baby. Nach 6 langen Wochen kam endlich der Befund zu uns und es war die Erlösende Antwort daß es nur eine Laune der Natur war. Ich war zuerst überglücklich aber bald danach quälten mich lange die üblichen Fragen WARUM IMMER WIR Ich die Kinder so gerne mag usw. Ich weiß heute nicht mehr genau wie ich das erste Jahr überstanden habe, ich bin jeden Tag 1-3mal zu unserem Sohn aufs Grab. Lange Zeit habe ich auch nur vor mich hingelebt ohne Antrieb. Ich war immer froh wenn es Abend war und mein Mann heimkam. Wenn er fragte was ich getan habe keine Ahnung.
Als dann die Krankheit (Parkinson)meiner Schwiegermutter immer schlimmer wurde musste ich meine Schwiegermutter 3 Nachmittage (Mo, Do, Sa) und 1 Vormittag 1 Abend pflegen (Wochenende).Dankenswerter weis durfte ich am Montag die Kinder zu Pauline bringen, am Donnerstag hatten sie Schule und Kindergarten. Niklas konnte man ja noch nicht alleine lassen (Anfälle).
Da Niklas seit Geburt im Winter immer wieder mit Bronchitis etc. zu kämpfen hatte und er ca. 5-8mal Antibiotika brauchte hat uns die Gebietskrankenkasse einen Erholungsurlaub am Meer genehmigt. Somit sind wir im Sommer 07 für 14 Tage nach Mallorca geflogen und haben 14 Tage lange Sonne Meer und nichts tun genossen. Die Trauer über Philipp hat mich natürlich auch da begleitet. (Foto Jungs)
Der Erfolg war bald sichtbar schon im Winter 07 brauchte er nur noch ein Mal Antibiotikum.
Im Dezember 07 ist meine Schwiegermutter dann nach 10Tagen Todeskampf (in der Zeit war ich immer bei ihr ) eingeschlafen.
Der Schmerz über Philipps plötzlichen Tod wird langsam erträglich. Ich kann es jetzt auch aushalten wenn ich einmal 1-3 Tage nicht auf sein Grab komme. Aber eine Kerze muss immer brennen. Auch habe ich 16 Wochen nach Philipps Tod wieder mit meiner Heimarbeit weitergemacht. Da sich bei uns immer noch kein Baby angemeldet hat haben wir im Jänner 08 den 14 tägigen Urlaub für die Türkei gebucht. Wir sind dann im Sommer 08 in die Türkei geflogen und haben dort auch Philipps Geburtstag gefeiert. Siehe Fotos Jungs.
Es wurden wieder ganz tolle Erholsame Ferien.
Auch Niklas hat den Tod von Philipp mittlerweile akzeptiert. Er hat ja fast 1 Jahr lange jeden Tag geweint und musste mit mir aufs Grab. Aber vielleicht war es auch meine Schwarze Kleidung
(ich ging ja 1 Jahr ganz schwarz).
Nun sind wir wieder zu Hause und mein Mann geht seiner Arbeit nach, ich hatte 2 Monate 1 Tagskind (3J) von 11 Uhr30- 19 Uhr20. Aber da ich mit Clemens Hausaufgabe, üben, muss war es zu viel, auch hatten die Kinder mich nicht mehr für sich alleine. Das Hauptproblem aber war das es ein Mädchen war und die Jungs nicht so gut mit ihr spielen konnten.
Da ich am Morgen 7Uhr30-12 Uhr auch noch Olivia (2,5J) habe und meine Heimarbeit, habe ich das eine Nachmittagstageskind aufgegeben. Sie hat jetzt eine neue Tagesmutter und es geht ihr gut. Olivia genieße ich in vollen Zügen da die Kinder ja nicht da sind. Es ist auch die Tochter meiner Freundin und ihr Sohn Elias und Niklas sind auch ganz super gut befreundet.
Olivia ist ein sehr ruhiges Mädchen. Ich bin froh das sie so brav ist den ich muß mit Niklas
1-2mal in der Woche zur Therapie, und so kann ich sie gut mitnehmen. Mein Babywunsch ist immer noch da und ich hoffe, das ich das große Glück einer gesunden Schwangerschaft und einem gesunden Baby noch einmal erleben darf. Auch warte Niklas immer noch sehnsüchtig daß ein Baby in meinen Bauch wandert. Da Olivia im März 3 Jahre alt wurde und man jetzt 3 Jährige in den Kindergarten dürfen geht Olivia ab Herbst in den Kindergarten. Da die Firma nicht mehr viel Arbeit hat man mich auch bei der Firma gekündigt. Somit bin ich ab Juli ohne Arbeit, ich denke wenn Niklas im Herbst in die Schule kommt und Clemens in die 3 Klasse dann habe ich genug Arbeit mit lernen. Clemens ist im April zur Ersten Heiligen Kommunion gekommen, es war dank des großen Einsatzes unserer Religionslehrerin Renate für unsere Familie ein wunderschönes unvergessliches Fest. Mehr könnt ihr dann später unter Clemens lesen.
Ich möchte an dieser Stelle meinen neuen und alten Freunden(Pauline, Dagmar,Waltraud , Anita, Andrea B., Ramona, Kerstin, Erika G.),Auch allen anderen die sich immer wieder nach mir erkundigen und mit mir über Philipp reden Mama, Papa und meiner Schwester, Conny (Muschel) danken. Sie haben mein jammern immer anhören müssen. Danke möchte ich auch meiner Kinesiologin Karin sagen die immer für mich und Clemens da ist. Und ganz besonderen Dank gilt Walter (Kurts Arbeitskollege) ohne ihn hätte ich nie die Möglichkeit gehabt für meinen lieben Engel dieses schöne Andenken zu mache.

Ich würde mich sehr über einen lieben Gästebucheintrag freuen. Wer mich bez. Uns aber nur beschimpfen und Angreifen möchte soll sich seine Dinge bitte Denken und nicht ins Gästebuch schreiben. Denn Positive eintrage sind schön zu lesen und freuen uns auch, aber Beschimpfungen und so weiter tun sehr weh und ich brauche immer sehr lange bis ich das verarbeitet habe. Also nehmt etwas Rücksicht auf unsere tiefen Wunden. Denn es gibt nichts schlimmeres als ein Baby das man sich so sehr gewünscht hat so schnell wieder hergeben zu müssen es ist auch kein Trost das es ihm im Himmel gut geht und er Todkrank war. Diese Gedenkseite hat mir sehr geholfen über den Tod von Philipp zu kommen.


Martha und Kurt mit Clemens und Niklas

Bitte besucht den Blog von Phlipps Familie

– Sternenkind Philipp


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„Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir sehen wollen.“

– Mutter. Selbstständig. Designer. ITler. Redaktion. Ehrenamt. –