†04.07.2012 Yassin aus Düsseldorf

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Jetzt sitze ich hier unter Tränen und versuche auch mein schlimmstes Erlebnis zu verarbeiten.
Ich war in der 18 ssw als wir am 30.06.2012 ein kleinen Familienausflug nach Düsseldorf machten um eine Einkaufsstrasse zu besuchen die artikel hatte die wir bei uns in Oberhausen nicht bekamen.

Endlich angekommen in unserem ersten Geschäft merkte ich plötzlich das mir Wasser an den Beinen herunterlief und ich war sehr erschrocken und dachte erst das ich meine Blase nicht halten konnte.Ich ging sofort zur Toilette aber es lief und lief weiter. Wir gingen schnell zurück zum Auto um ein Krankenhaus aufzusuchen. So landeten wir dann in der Uniklinik Düsseldorf. Bei der Untersuchung war es dann klar, meine Fruchtblase war geplatzt wegen eines Harninfekts den ich vorher gar nicht bemerkte, ich hatte zwar in den letzten Tagen etwas stärkeren Ausfluss aber das hielt ich für normal da ich es im Bekanntenkreis auch zu hören bekam das es normal sei in der Schwangerschaft. Sofort wurde ich also aufgenommen und durfte nicht aufstehen, auch der gang zur Toilette war mir verwehrt und ich sollte die Bettpfanne nutzen in nöten. Ich wurde sofort mit Antibiotika behandelt da bei der Blutabnahme meine Entzündungswerte schon erhöht waren und es probeme geben könnte wenn die Entzündung sich in der Gebärmutter ausweitet.Ich spürte schon das mein Bauch nicht mehr so stramm war da ja doch einiges an Fruchtwasser verloren ging.
Also hiess es für uns warten und hoffen. Aber die Entzündungswerte stiegen täglich an und die Hoffnung wrde immer geringer.
Bei der Visite am 2.7.12 wurde mir dann gesagt das die Schwangerschaft besser beendet werden sollte da es Lebensbedrohlich werden könnte wenn die werte nicht besser werden. Ich war fix und fertig, aber ich wollte noch abwarten, ich hatte bei jeder Blutabnahme die Hoffnung das die werte sich bessern aber sie wurden im gegenteil immer schlechter. Ich sprach noch mit dem Professor der Kinderklinik nd er machte mir doch etwas Hoffnung, wenn unser kleiner Sohn noch 5 wochen in mir überleben würde ohne das die werte steigen hätte er eine Überlebenschance. Bei dem nächsten Ultraschall sah man das er komplett auf dem trockenen lag aber das Herzchen schlug stark.
Ich machte mir grosse sorgen. Dann der grosse schock am 04.07.2012, mein Mann war unter der Dusche (er durfte bei mir bleiben in dieser kritischen zeit und bekam sein bett neben meinem) ich musste so dringend und machte mir alles fertig im bett mir die Bettpfanne unterzuschieben, kurze zeit später als ich auf der Pfanne lag spürte ich das irgendwas aus mir herauskam. Ich fühlte danach und schaute hin, und sah das die Beine meines kleinen Sohnes aus mir heraushangen Diese Gefühle die in mir aufkamen waren nicht zu beschreiben. Ich schrie sofort los, mein mann unter der Dusche kam schnell zu mir und auch die schwestern und ärzte waren schnell bei mir.
es war nun nicht mehr aufzuhalten, sofort kam ich in den OP und sie lösten meinen kleinen Sohn von mir.


Nach der OP auf dem Zimmer brachten sie uns unseren kleinen Sohn von 25cm und wir mussten ihn verabschieden. 19 Wochen voller Freude auf ein neues kleines Wesen wurden zerstört. Ich weiss gar nicht wohin mit meiner Trauer. Heute am 06.07.2012 waren wir bei einem Bestatter denn in ein Sammelgrab könnte ich meinen kleinen Yassin nicht geben. Ich brauche doch einen Ort der Trauer. Am 10.07.2012 ist dann die Beerdigung. Er wird immer in unseren Herzen sein.
Mit unseren Töchtern werden wir noch in die Halle fahren und uns gemeinsam verabschieden. Ich weiss gar nicht wo ich die ganze Kraft hernehmen soll.“

Falls deine Mama hier sein sollte und Kontakt zu anderen Eltern möchte kann sie gerne eine Nachricht an mich senden und ich würde hier eine Kontaktadresse, zB. E-Mail veröffentlichen.

Heute wurde mir ein weiteres Sternenkind gemeldet:
Sternenkind Yassin † 04.07.2012 aus Düsseldorf


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„Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir sehen wollen.“

– Mutter. Selbstständig. Designer. ITler. Redaktion. Ehrenamt. –