Weihnachten hilft bei der Integration

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„Als Kind fand ich Weihnachten toll, wegen der Geschenke und den Besuchen von Verwandten, die dann gerne zu meinem Geburtstag zusammen kamen. Später habe ich Weihnachten abgelehnt. Bürgerliche Ideologie, zu viel Familie, Glück, Rückzug und Liebe für den starken, aber einsamen linken Cem. Mit und durch meine Parteifreunde habe ich gelernt, einen entspannten Umgang mit Weihnachten zu leben.Und mit dem eigenen Kind hat Weihnachten eine ganz neue Bedeutung gewonnen. Die kleinen Traditionen unser kleinen Familie, die warmen Momente, die wir selbst bestimmen und definieren können.Dieses Selbstbestimmte in jeder Familie ist das tolle an Weihnachten, das Integrative, das gerade Linke wie mich zu ehemaligen Ablehnern machen kann. Und natürlich auch den ganzen Menschen mit Zuwanderungsgeschhichte, die das Fest feiern wollen, einen entspannten Umgang und eine gewisse Identifikation ermöglicht.“

Cem Erkisi, Erzieher

»Weihnachten hat mir geholfen, mich in Deutschland zu Hause zu fühlen«

Weihnachten, das ist für mich Familie, gutes Essen und Geschenke. Ich schenke meinen Eltern und Geschwistern immer noch etwas, und sie mir. Meine Mutter backt auch noch jedes Jahr Vanillekipferl, mein Vater mag sie so gern. Und wir gucken jedes Jahr »Kevin allein in New York« und andere Weihnachtsfilme.

Mein Vater war 15 Jahre alt, als er aus der Türkei nach Deutschland kam, meine Mutter 23. Als wir in den Kindergarten kamen, fingen sie an, mit uns Weihnachten zu feiern, weil sie uns damit eine Freude machen wollten.

Einmal organisierten meine Eltern sogar einen Baum, da war ich fünf oder sechs Jahre alt. Der hat dann so genadelt, dass meine Mutter keinen Nerv mehr zum Staubsaugen hatte. Ich fand das schade, ich hätte gern wieder einen Weihnachtsbaum gehabt. Einen Plastikbaum wollten sie nie – nicht authentisch und zu schädlich für unsere Umwelt, fanden meine Eltern.

Cigdem Toprak, 33, Autorin und Journalistin

»Weihnachten könnte von mir aus gern zwei Tage früher beginnen.«

„Meine Eltern waren nie religiös, und auch ich, meine Geschwister und meine Partnerin führen ein glückliches Leben ohne Religion. Natürlich feiern wir trotzdem Weihnachten. Auch um – wie die Natur um uns herum – zur Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen für das nächste Jahr. Wir stellen einen Weihnachtsbaum auf und singen Weihnachtslieder. Meine Mutter ist eine Meisterin darin, eine Gans vom Bio-Bauernhof zuzubereiten. Geschenke gibt es auch, aber sie spielen bei uns keine zentrale Rolle. Den Tannenbaum sehe ich nicht als Produkt des Christentums, denn er wurde von älterem Brauchtum übernommen, wie andere Weihnachtstraditionen auch.“

Arik Platzek, 39, politischer Referent

Weitere herrliche Zitate unter https://www.spiegel.de/familie/nichtchristen-ueber-heiligabend-ich-liebe-weihnachten-auf-meine-art-a-28f5fd51-57f2-413c-8601-28d534bd6e2f


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„Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir sehen wollen.“

– Mutter. Selbstständig. Designer. ITler. Redaktion. Ehrenamt. –