Can-Lucas Demirezen war ein Junge, dessen Schicksal viele Menschen tief berührte. Mit nur 12 Jahren kämpfte er in der Uniklinik Würzburg gegen eine seltene und lebensbedrohliche Krankheit, die ihm und seiner alleinerziehenden Mutter Adile alles abverlangte. Seine Geschichte, die von Trauer und Hoffnung gleichermaßen geprägt war, wurde durch die Solidarität und das Mitgefühl vieler Menschen zu einem bewegenden Beispiel dafür, wie viel Unterstützung und Liebe eine Gemeinschaft spenden kann. Leider verlor Can-Lucas am 29. September 2016 seinen mutigen Kampf und wurde zu einem der vielen Sternenkinder, die zu früh von uns gegangen sind.

Ein einzigartiger Kampf gegen eine seltene Krankheit

Can-Lucas litt an einem äußerst seltenen angeborenen kombinierten Immundefekt, dem sogenannten Tab1-Defekt. Diese genetische Anomalie war weltweit nur zweimal diagnostiziert worden – einmal bei einem Mädchen in England und einmal bei Can-Lucas. Der Defekt führte zu einer enormen Schwächung seines Immunsystems, wodurch er anfällig für Krankheiten wurde, die für gesunde Menschen weit weniger gefährlich sind.

Für seine Mutter Adile war dies ein unvorstellbarer Albtraum. Ihr Sohn benötigte ständige medizinische Betreuung, und nach langer Wartezeit wurde ihm schließlich am 23. Februar 2016 eine lebensnotwendige Stammzellenspende verabreicht. Die Ärzte hofften, dass diese Transplantation ihm die Chance auf ein Leben außerhalb der Klinik ermöglichen würde, nachdem er bereits 53 Tage in Isolation verbracht hatte. Doch die Herausforderungen waren überwältigend, und trotz der besten medizinischen Versorgung und der Hoffnungen, die in die Behandlung gesetzt wurden, verschlechterte sich sein Zustand bald nach der Transplantation.

Traurige Neuigkeiten: Can(12) liegt im Koma

Das Sternenkinder-Paradies berichtete über Cans Zustand, in der Hoffnung auf Besserung:

Can-Lucas ist wie Ihr alle wisst schon 6 Monaten im Krankenhaus und hat eine Chemo und Knochenmarktransplantation hinter sich.

Am 17.06 2016 dann der Schock:
Er wurde schwer krank. Eine Lungenentzündung löste eine Blutvergiftung und einen septischen Schock aus bis zum Kreislauf.

Er war lebensbedrohlich krank und die Ärzte kämpften um sein Leben. Seine Lunge versagte, so dass die Ärzte Can-Lucas künstlich beatmen müssten

Seit zwei Wochen liegt er im Koma Intensivstation er hat einen Luftröhrenschnitt Tracheostoma bekommen damit er aus dem Koma geholt werden kann.

Bis er wieder bei Bewusstsein ist wird es einige Tage dauern, da er viele Schlaf Medikamente bekommen hat, die langsam wieder ausgeschlichen werden müssen, damit Can Lucas ganz entspannt aufstehen kann.

Sternenkinder-Paradies (Mitteilung an die Leser)

Sternenkinder-Paradies und der Aufruf für Can-Lucas

Ich habe dieses Mal ein Foto gewählt bei dem sein Gesicht nicht zu sehen ist, da es ihm nicht sehr gut geht, es ist aber sein Bett.

Wer möchte Can Lucas eine Freude machen und eine Postkarte oder einen Brief schreiben. Er hat sich so sehr gefreut über Eure Postkarten und Briefe der letzten Aktion und wird das ganz sicher wieder tun, wenn er wach ist. ❤

Raumstation
Z.h Can Lucas Demirezen
Stichwort:
Sternenkinder-Paradies

Die Kraft der Gemeinschaft: Postkarten für Can-Lucas

Während seines langen Aufenthalts in der Klinik erfuhr Can-Lucas eine immense Welle der Unterstützung von Menschen, die ihn zwar nicht persönlich kannten, aber dennoch von seiner Geschichte tief berührt waren. Auf der Webseite Sternenkinder-Paradies.de wurde eine Postkartenaktion ins Leben gerufen, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, ihm in dieser schweren Zeit ein wenig Freude und Ablenkung zu schenken.

Can-Lucas erhielt viele Pakete und Briefe zur Raumstation.

Can-Lucas erhielt viele Pakete und Briefe zur Raumstation.

Seine Mutter schmückte seine kahle Krankenhauswand mit den Zuschriften und brachte etwas Farbe in das Behandlungszimmer.

Es waren sehr liebevolle Zuschriften dabei, das gab ihm Kraft.

Danke dafür!

Hunderte von liebevoll gestalteten Postkarten und Briefen erreichten Can-Lucas in seinem Krankenzimmer. Diese Gesten der Nächstenliebe halfen ihm, sich inmitten der intensiven medizinischen Behandlungen weniger allein zu fühlen. Die Karten und Briefe wurden in seinem Zimmer aufgehängt und erinnerten ihn täglich daran, dass er in den Gedanken und Herzen vieler Menschen war. Für seine Mutter Adile, die Tag und Nacht an seiner Seite war, waren diese Zeichen der Unterstützung eine große Hilfe und Trost in einer Zeit, in der Hoffnung schwer zu finden war.

Einblicke in das Leben von Can-Lucas und seiner Mutter Adile

In einem bewegenden Interview gewährte Adile, die Mutter von Can-Lucas, einen tiefen Einblick in das Leben ihres Sohnes und die Herausforderungen, die sie gemeinsam bewältigen mussten. Diese Einblicke verdeutlichen nicht nur die medizinischen und emotionalen Belastungen, sondern auch die soziale Isolation, die durch die Krankheit ihres Sohnes verursacht wurde.

Wie sah der Alltag von Can-Lucas aus?

Adile schilderte den Alltag als eine endlose Abfolge von Tabletten, Inhalationen und Spritzen. „Es ist nicht das Leben, das ich meinem Sohn wünsche,“ sagte sie. „Ich wünsche mir, dass er wieder gesund wird.“ Die Krankheit bestimmte jede Minute ihres Tages, und das Leben, das sie sich für ihren Sohn erhofft hatte, war unerreichbar geworden.

Welche Unterstützung hatten Sie in dieser schwierigen Zeit?

Erschütternd war auch die soziale Isolation, die Adile und Can-Lucas erlebten. „Nein, derzeit hilft mir leider niemand,“ erklärte Adile. „Durch seine Krankheit habe ich viele Freunde verloren. Oft wurde ich als Mutter schlecht gemacht. Die Leute sagten, ich könne ihn nicht versorgen, deshalb sei er im Krankenhaus. Das hat mich innerlich zerrissen und tief verletzt.“ Selbst das Jugendamt war aufgrund von Meldungen involviert, doch es erkannte die Schwere der Krankheit und unterstützte Adile und ihren Sohn. Dennoch war die emotionale Last enorm, da Adile nicht mehr auf ihre Familie zählen konnte und sie alleingelassen mit den Herausforderungen kämpfen musste.

Was war Ihr größter Wunsch für die Zukunft?

Adile äußerte ihren tiefsten Wunsch, dass Can-Lucas eines Tages gesund genug sein würde, um die Türkei zu besuchen, ein Land, das ihr Sohn immer sehen wollte und aus der seine Familie stammte. Doch diese Hoffnung stand unter einem dunklen Stern, da Adile gezwungen war, ihren Job aufzugeben, um sich voll und ganz um ihren Sohn zu kümmern.

Was würden Sie der Welt sagen, wenn sie zuhören würde?

Adile hatte eine eindringliche Botschaft an die Welt: „Akzeptiert Menschen so, wie sie sind, auch wenn sie krank sind. Ich wünsche mir so sehr, dass die Leute kranke Menschen akzeptieren. Und dass sie Gott dankbar sein sollen, wenn sie gesund sind und gesunde Kinder haben.“

Der Verlust und die letzten Tage

Trotz aller Unterstützung verschlechterte sich Can-Lucas Zustand kurz nach der Stammzellenspende rapide. Am 29. September 2016 starb er friedlich zu Hause bei seiner Mutter. Für Adile war dies der tiefste Schmerz, den eine Mutter empfinden kann. Can-Lucas war ihr einziges Kind, ihr Halt und ihre Hoffnung, und sein Tod hinterließ eine Lücke, die niemals gefüllt werden kann.

Seine Beisetzung fand am 4. Oktober 2016 um 10:00 Uhr am Waldfriedhof in Würzburg statt. Dort nahmen seine Familie, Freunde und all jene, die ihn auf seinem Weg begleitet hatten, Abschied von einem Jungen, der trotz seines jungen Alters vielen Menschen ein Vorbild in Sachen Mut und Durchhaltevermögen war.

Ein neues Kapitel: Das Geschenk des Lebens

Nach der schweren Zeit des Abschieds und der tiefen Trauer fand Adile neues Glück in der Geburt ihrer Tochter. Das kleine Mädchen kam gesund zur Welt und brachte Licht und Freude in das Leben ihrer Mutter, die in ihrer Tochter einen neuen Lebensinhalt fand. Dieser Neuanfang half Adile, mit dem Verlust von Can-Lucas umzugehen und wieder nach vorne zu blicken. In ihrer Tochter fand sie nicht nur Trost, sondern auch die Möglichkeit, die Liebe und Fürsorge, die sie ihrem Sohn gegeben hatte, weiterzugeben.

Ein Vermächtnis der Liebe und des Mitgefühls

Die Geschichte von Can-Lucas ist nicht nur eine Geschichte von Leid und Verlust, sondern auch eine von Liebe und Menschlichkeit. Die Solidarität, die ihm durch die Postkartenaktion entgegengebracht wurde, zeigt, wie wichtig es ist, einander in schwierigen Zeiten beizustehen. Die Gemeinschaft, die sich um Can-Lucas und seine Mutter formte, bot ihnen Trost und Unterstützung in einer Zeit, in der es schwer war, Hoffnung zu finden.

Heute lebt die Erinnerung an Can-Lucas in den Herzen seiner Familie und aller, die ihn auf seinem Weg begleitet haben, weiter. Die Webseite Sternenkinder-Paradies.de hat für seine Mutter eine besondere Seite eingerichtet, auf der sie, wenn sie möchte, alles teilen kann, was Can-Lucas liebte und was ihn zu dem besonderen Jungen machte, der er war.

Schlusswort

Die Geschichte von Can-Lucas Demirezen ist ein tief berührendes Beispiel für die Kraft der Menschlichkeit. Sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten füreinander da zu sein und selbst in den dunkelsten Stunden des Lebens Licht und Hoffnung zu schenken. Can-Lucas’ kurzes Leben hat viele Herzen berührt, und sein Vermächtnis wird in den Gedanken und Erinnerungen derer weiterleben, die ihm auf seinem Weg beigestanden haben.

Möge er in Frieden ruhen, und möge seine Familie Trost in der Liebe finden, die sie in diesen schweren Zeiten umgibt. In der Geburt ihrer Tochter hat Adile einen neuen Anfang und ein neues Glück gefunden, das ihr hilft, den Schmerz zu lindern und das Andenken an Can-Lucas in ihrem Herzen zu bewahren.

Nachlese


Redaktion

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Mutter. Selbstständig. Informatiker, ITSE. Technikverliebt. Ehrenamt. Erstellung, Design, Redaktion und Organisation von Hilfeaufrufen für das Sternenkinder-Paradies.

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